- Passive Schutzmaßnahmen sind solche, die Manipulationen erschweren, nicht jedoch auf diese abwehrend reagieren (sie bleiben passiv). Es handelt sich dabei um Sicherheits-Endkappen oder Sicherheits-Endstopfen für den Verschluss von Leitungsenden, Sicherheitsschellen für Verschraubungen sowie Rasterkappen und Sicherheitsmuttern für Flansche.
- Aktive Schutzmaßnahmen sind solche, die einen Manipulationsversuch erkennen und darauf reagieren. Die moderne Gebäudetechnik bietet hier viele Möglichkeiten – allerdings meistens nur realisierbar in Verbindung mit BUS-Technologie, die eben nicht in jedem Haus zur Verfügung steht. Daher fiel die Wahl auf die selbsttätig und ohne Fremdenergie arbeitenden Gasströmungswächter.
Aktive und passive Schutzmaßnahmen stellen heute das Manipulationsschutzkonzept der TRGI 2008 dar. Gasinstallationen werden grundsätzlich mittels Gasströmungswächtern aktiv geschützt. Lösbare Verbindungen und Leitungsenden, die in den allgemein zugänglichen Bereichen von Drei- oder Mehr-familienhäusern liegen und denen kein wirksamer Gasströmungswächter vorgeschaltet ist, sind zusätzlich passiv zu sichern. (Ein solcher „unwirksamer“ Gasströmungswächter wäre im Druckbereich > 100 mbar installiert und damit nicht „sensibel“ genug, das Anlösen von Verschraubungen, etc. zu „bemerken“.)
5.6.1 Passive Schutzmaßnahmen
Als passive Manipulationsabwehr bieten die SEPP-Protect Produkte zahlreiche Möglichkeiten:
- Sicherheits-Endkappen für Leitungsenden und Zählerstutzen
- Sicherheits-Endstopfen für Leitungsenden und Zählerverschraubungen
- Sicherheits-Schellen für Überwurfmuttern z.B. Zählerverschraubungen an Einrohrzählern
- Rastkappen und Sicherheitsmuttern für Flansche
SEPP-Protect Sicherheits-Endkappen und Endstopfen lassen sich nur mit Spezialwerkzeug montieren und demontieren. Dieses Spezialwerkzeug wird ausschließlich an Gasnetzbetreiber und Vertragsinstallateure verkauft. Der Verkauf der nummerierten Werkzeuge wird dokumentiert, sodass sich jederzeit nachweisen lässt von wem welches Werkzeug stammt.
Passive Schutzmaßnahmen für Gasinstallationen: (1) Sicherheits-Endkappen, (2) Sicherheits-Endstopfen, (3) Sicherheitsschellen, (4) Rastkappen und Sicherheitsmuttern |
5.6.2 Aktive Schutzmaßnahmen
Ein Gasströmungswächter ist ein Bauteil, das werkseitig auf einen bestimmten Gasdurchfluss als maximalen Durchfluss eingestellt ist. Wird dieser Durchfluss überschritten, schließt der Gasströmungswächter. Wird also zum Beispiel in Fließrichtung, nach dem Gasströmungswächter, in böser Absicht ein Stopfen aus der in Betrieb befindlichen Gasleitung entfernt, liegt der hier stattfindende Gasaustritt weit über dem, beim Betrieb der Leitung zu erwartendem Gasvolumenstrom. Bedingt durch die dadurch verursachte große Druckdifferenz wird der Verschlussteller im Gasströmungswächter gegen den Druck einer Feder in den Dichtsitz gedrückt. Auf diese Weise wird der Gasdurchfluss unterbrochen. Die nachgeschaltete Leitung ist (durch das offene Leitungsende) drucklos. So drückt der Gasdruck, der vor dem Gasströmungswächter ansteht, den Verschlussteller in den Dichtsitz.
Der Aufbau eines Gasströmungswächters ist einfach, dafür aber sehr betriebssicher |
Eine Dichtheit wird an dieser Stelle aber bewusst nicht erreicht. Je nach Modell und Nennweite des Gasströmungswächters strömen hier zwischen 3 l/h und 30 l/h in die nachgeschaltete Leitung ab. Diese geringe Menge ist ungefährlich, selbst wenn die Leitung an einer Stelle geöffnet ist. Wird die Leitung nach Auslösen des Gasströmungswächters wieder fachgerecht verschlossen, sorgt diese so genannte Überström-menge dafür, dass sich langsam wieder ein Gasdruck aufbaut.
Der Druck steht dem Gasdruck, der vor dem Gasströmungswächter anliegt, entgegen. Ist ein ausreichender Gegendruck aufgebaut, kann die Feder im Gasströmungswächter den Verschlussteller wieder aus dem Dichtsitz drücken. Das Bauteil hat sich selbsttätig wieder geöffnet. Es gibt auch Gasströmungswächter, die keine Überströmmengen aufweisen. Diese öffnen dann nicht mehr selbsttätig.
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