Sonntag, 14. Juli 2013

4.2 Gewindeverbindungen

4.2.1 Gewindearten
Kegelige Gewinde nach DIN EN 10226:

  • zylindrisches Innengewinde „Rp…“
  • kegeliges bzw. konisches Außengewinde mit „R…“
  • kegeliges bzw. konisches Innengewinde mit „Rc…“ (selten)
  • Metallisch dichtend nach einigen Umdrehungen
  • Verbindungen werden zusätzlich mit Dichtmitteln wie Teflon oder Hanf versehen
  • Verwendung für fortlaufende Gewindeverbindungen in Rohrleitungssystemen


Zylindrische Gewinde nach Iso 228-1:

  • Bezeichnung beginnt mit „G…“
  • nicht metallisch dichtend
  • Abdichtung erfolgt mit Flachdichtung oder metallisch dichtendem Kegel zwischen         Innen- und Außengewinde
  • Verwendung für Verschraubungen, Gewindeanschlüsse von Eckventilen

Gewindeverbindungen sind aus einer Leitungsanlage nie so ganz wegzudenken. In jedem System kommt man an die Stelle, wo man eine Gewindeverbindung benötigt, um weiterzukommen – spätestens wenn es gilt, ein Eckventil für den Entnahmearmaturen Anschluss einzubauen. Als Rohrleitungsverbindung sind Gewinde heute seltener geworden. Sie kommen zur Verbindung von Gewinderohren aus Stahl zum Einsatz. Die Gewindeart, die man verwendet, ist das Whitworth-Rohrgewinde nach DIN EN 10226-1 (ISO 7-1). Das Außengewinde (Kurzzeichen R) schneidet man mit einer Gewindeschneidkluppe auf das Rohrende. Die Kluppe schneidet ein Gewinde mit einer Steigung von 1:16, d. h. der Flankendurchmesser des Außengewindes nimmt auf 16 mm Gewindelänge um 1 mm zu. 


Das zugehörige Innengewinde (Kurzzeichen Rp, p=parallel) in den Fittings, Armaturen, etc. hat einen gleichbleibenden Flankendurchmesser, ist also nicht mit Steigung hergestellt. 

Durch das steigende Außengewinde und das gleich bleibende Innengewinde kann ein Innengewinde ohne Werkzeugeinsatz nicht vollständig auf das Außengewinde aufgeschraubt werden.


Das führt dazu, dass sich Außen- und Innengewinde beim Aufschrauben buchstäblich in die Quere kommen. Die Verbindung lässt sich ohne Werkzeugeinsatz nicht vollständig zusammenschrauben.

Um die so genannte Restanzugslänge zu nutzen, muss ein Hebel oder eine Zange her. In diesem Bereich werden Außen- und Innengewinde so stark aufeinander gepresst, dass eine metallene Pressdichtung entsteht. Man spricht bei einem Whitworth-Rohrgewinde daher auch von einem selbstdichtenden Gewinde. Lediglich etwas zugelassenes Gewindedichtmittel, aufgebracht aufs Außengewinde, dient als Korrosionsschutz und erleichtert als Schmiermittel das Zusammenschrauben.

Da man in der Praxis selten Außengewinde schneidet, die ohne jegliche Unebenheit sind, kann man – zum Ausgleich solcher Stellen – einen Dichtmittelträger, wie Hanf, einsetzen. Der Hanf muss aber dünn, dafür breit ins Gewindedichtmittel auf dem Gewinde eingelegt werden. „Verpackt“ werden darf auch nur der vordere Teil des Außengewindes (auf den sich Fitting bzw. Armatur von Hand aufschrauben lassen)










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