Samstag, 6. Juli 2013

5.2 Absperrarmaturen TW

5.2.1 Welche Absperrarmaturen gibt es?

Wer jemals an einem Altbau gearbeitet hat, in dem es nur die Hauptabsperreinrichtung gab, der wird eine sinnvolle Anordnung von Absperrarmaturen in der Trinkwasserinstallation zu schätzen wissen. Im Folgenden sollen diese Absperrmöglichkeiten – quasi in Fließrichtung des Wassers betrachtet – vorgestellt werden.

Absperrventile sperren den Mediendurchfluss mittels einer Dichtscheibe ab, die über eine Spindel mit mehreren Umdrehungen auf einen ringförmigen Metallsitz gepresst wird. Das Medium muss dabei gegen den Ventilteller anströmen (eine Ausnahme stellen hier nur die Magnetventile dar). Daher spielt beim Einbau von Ventilen die Strömungsrichtung eine Rolle.

Bei den Absperrarmaturen unterscheidet man:


5.2.1.1 Kugelhahn
Glaubt man den Legenden, dann sollen die Römer das erste Absperrorgan für Leitungen erfunden haben, um den immens großen Wasserbedarf der Stadt in den Griff zu bekommen. Dabei handelte es sich um das, was wir heute als Konushahn bezeichnen. Dieser Konuskörper lief durch den Querschnitt der Armatur. Er selbst hatte eine Bohrung. Drehte man den Konus so, dass diese Bohrung in den Querschnitt der Armatur zeigte, war diese geöffnet und das Medium konnte hindurchströmen. Solche Konushähne sind schon seit den 70iger Jahren des vergangenen Jahrhunderts Geschichte. Sie wurden von den Kugelhähnen abgelöst. 

Der Kugelhahn besitzt eine durchbohrte Kugel und kann über einen Hebel im Medienstrom um 90° gedreht werden. Je nach Stellung der Kugel gibt die Kugelbohrung den Querschnitt der Armatur frei oder sperrt diesen ab. Der Wechsel von „offen“ nach „geschlossen“ erfolgt dabei mit nur einer 90-Grad-Drehung und somit sehr schnell. Würde man durchströmendes Wasser auf diese Weise zum stehen bringen, wären ein erheblicher Druckanstieg vor der Armatur, „Leitungsschläge“ und sogar Schäden an der Installation mögliche Folgen. Daher darf man in Wasser führenden Systemen Kugelhähne nur als Wartungsarmaturen verwenden, also nur dann schließen, wenn das Wasser darin nicht strömt.

Das Kugelhahnprinzip: Eine durchbohrte Kugel kann um 90° im Medienstrom gedreht werden.

5.2.1.2 Geradsitzventile
Bei diesen liegt der Ventilsitz inmitten des Querschnittes. Das Medium muss für den Durchfluss zweimal um 90° seine Strömungsrichtung ändern und gegen die Dichtscheibe des Ventils strömen. Das stellt einen entsprechend großen Fließwiderstand dar.
Und damit das Ventil bei Durchfluss nicht zu laut wird oder gar Schaden nimmt, darf es auch nicht mit mehr als 2,5 m/s Fließgeschwindigkeit durchflossen werden. In Trinkwasserleitungen steht dies einer guten Leitungs-durchspülung entgegen.

Das Absperrventilprinzip: Eine flache Scheibe oder Membran sperren den Durchfluss ab

5.2.1.3 Kolbenschieber / Rundstromventil
In einem Absperrschieber wird eine Metallscheibe oder ein Elastomerkolben („Kolbenschieber“) mittels zahlreicher Spindelumdrehungen quer durch die Strömung geschoben und diese so abgesperrt. Ist der Schieber geöffnet, wird der vollständige Querschnitt freigegeben.
Vorteilhaft bei einem Schieber ist auch, dass er sich nur langsam schließen lässt. Fließendes Wasser wird so ganz behutsam angehalten und Leitungsschläge werden vermieden.

Das Absperrschieberprinzip: Eine keilförmige Scheibe oder ein Kolben gehen senkrecht durch die Strömung.

5.2.1.4 Freistromventile / Schrägsitzventile
Freistromventile sind dadurch gekennzeichnet, dass der Ventilsitz an den Armaturenwandungen angepasst ist. Wird das Ventil vollständig geöffnet, stellen Dichtscheibe und Ventilsitz kaum einen Fließwiderstand dar. Das Medium kann frei hindurchströmen, was zur Bezeichnung „Freistromventil“ führt. In Trinkwasserleitungen dürfen nur strömungsgünstige Armaturen eingebaut werden. Dazu zählen Schrägsitzventile, Freistromventile, Schieber und Kugelhähne. Diese Ventile gibt es mit- und ohne Entleerung. Zur entnahme von Trinkwasserproben, wie sie z.B. in der TrinkwV gefordert sind, ist es möglich, die Entleerungsventile gegen abflammbare Entleerungsventile (s.u. Modell 1934) zu tauschen.
In einem Schrägsitzventil liegt der Ventilsitz strömungsgünstiger als bei einem Gradsitzventil im Medienfluss 

 Übersicht der Freistromventile:


5.2.2 Welche Oberteile gibt es?


Oberteil SEPP Servo
Eigenschaften 
Fettkammeroberteil
doppelte O-Ring Abdichtung
Totraumfrei
Material 
Pressmessing (grünes Handrad)
DR-Messing (rotes Handrad)
Varianten 
Steigend oder nichtsteigend
Kompatibel mit allen Freistromventil Unterteilen mit DVGW-Zulassung

Oberteil SEPP Servo Plus
Eigenschaften 
Fettkammeroberteil
doppelte O-Ring Abdichtung
Totraumfrei
Nichtsteigend
Offenstellungsanzeige
Material 
Pressmessing (grüner Griff)
DR-Messing (roter Griff)
SI-Messing, Cuphin (blauer Griff)
Kompatibel mit allen Freistromventil Unterteilen mit DVGW-Zulassung


Oberteil SEPP Servo Pro (Schnellschlußoberteil)
Eigenschaften 
Fettkammeroberteil
doppelte O-Ring Abdichtung
Totraumfrei
Nichtsteigend
Offenstellungsanzeige
2 Umdrehungen zwischen offen und geschlossen
spezielle Hahnscheibe, die Druckschläge verhindert 
Material 
Pressmessing (grüner Griff)
Kompatibel mit allen Freistromventil Unterteilen mit DVGW-Zulassung



Zusammenfassung:


__________________________________________________________________________________

5.2.2.4 SEPP-Safe Leckagedetektor 
Der SEPP-Safe Leckagedetektor ermittelt in der Lernphase das individuelle Verbrauchsverhalten der Bewohner und stellt die optimalen Überwachungsparameter automatisch ein. Bei Überschreitung der gelernten Parameter wird die Wasserzufuhr in der gesamten Hausinstallation geschlossen.

Weitere Informationen gibt es in unserem Blog:





5.2.2.5 Strangabsperrungen
In einem Gebäude befinden sich in der Regel mehrere Steigleitungen, die sogenannten Rohrstränge. Sie führen zu den Bedarfsstellen des Gebäudes, z. B.:

  • als Kaltwasseranschluss zum Trinkwassererwärmer
  • als Zuleitungen zu den Etagen bzw. zu den Entnahmestellen der einzelnen Wohnungen
  • als Zuleitung zu Garten-Entnahmearmaturen oder Entnahmestellen in Garagen
Diese Stränge müssen für Wartungs- und Reparaturarbeiten absperrbar sein, um die betroffenen Bereiche der Installation so klein wie möglich zu halten. Dazu kommen entweder Verteilereinheiten oder einzelne Absperrarmaturen zum Einsatz.

Abb. 5-9: Armaturen mit SEPP-Press-System (SPS®)
im Einsatz an einem Wasserverteiler

(Ausschnitt einer Demowand.)

Als Armaturen verwendet werden:
 
Kolbenschieber 
Kolbenschiebernach DIN 3500 können unabhängig von der Flussrichtung des Wassers eingebaut werden und haben einen geringen Strömungswiderstand.

Schrägsitzventile bzw. Freistromventile 
nach DIN 3502 / DIN EN 1213 haben eine definierte Fließrichtung. Sie sind in der Trinkwasserinstallation die Absperrarmaturen, die am häufigsten eingesetzt werden. Freistromventile aus dem Hause Seppelfricke sind mit dauerhaft leichtgängigen SEPP-Servo-plus Fettkammer Griffoberteilen erhältlich. Der sichtbare, silberfarbige Stift signalisiert die Offenstellung des Ventils.

Seppelfricke bietet diese Ventile auch als KFR®-Ventile nach DIN EN 1213 mit integrierter Rückflussverhinderer Funktion an. Alle Seppelfricke KFR®-Ventile sind mit SEPP-Servo-plus Fettkammer-Griffoberteilen ausgestattet.
Armaturen mit SEPP-Servo-plus Fettkammer-Griffoberteilen bleiben dauerhaft leichtgängig und der Griff ist handlich dem eines Schraubendrehers nachgebildet. Neu das SEPP-Servo-Pro Fettkammer-Griffoberteil mit Schnellschließfunktion und einem hochwertigen Dichtsystem. Diese Oberteile, die in zahlreichen Seppelfrickearmaturen Verwendung finden, werden von vielen Wasserversorgern sehr geschätzt.
Bei Klick auf das Icon gelangt Ihr zu unserem Blog, auf dem alles über SEPP-Servo Pro erklärt wird.



 
Seppelfricke bietet die Ventile für alle Rohrwerkstoffe und Verarbeitungstechniken an:
 
SPS®-Armaturen (SEPP-Press-System) haben angeformte Pressverbinder zum direkten Verpressen mit genormten Kupfer- oder Edelstahlrohr.

SEPP-DIN-Basis und SEPP-Kommunal Ventile haben Innengewinde zum Einschrauben von
Gewindeübergängen oder Lötmuffen zum Einlöten von genormtem Kupferrohr.

SEPP-Vario Systemventile haben Außengewinde – passend zu Systemverschraubungen für Kunststoff- und Metallrohrsysteme verschiedener Hersteller.

SEPP-TECTITE®  Ventile haben Steckverbinder zum Einstecken von genormten Kupfer- und Edelstahlrohr. Die Rohrverbindung lässt sich mit einem speziellen Werkzeug wieder demontieren.

SPS Armatur
SEPP-DIN Basis
SEPP-Vario


SEPP-Tectite

5.2.2.6 Etagen- bzw. Wohnungsabsperrung
Sind die Entnahmestellen einer Etage nicht über eine Strangabsperrung absperrbar oder befinden sich auf einer Etage zwei oder mehr Wohnungen, kommen Absperrungen (in der Regel in Unter-Putz-Ausführung) in der Etage bzw. in den Wohnungen zum Einsatz. Sie dienen dazu, die Wasserzufuhr zu den Entnahmestellen einer Wohnung, ggf. auch hin zu einzelnen Entnahmestellen (z. B. zur Wasch- und/oder Geschirrspülmaschine) abzusperren. Im Wartungs- bzw. Reparaturfall sind somit andere Wohnbereiche nicht betroffen und es besteht für den Bewohner zudem die Möglichkeit, bei längerer Abwesenheit (z. B. Urlaub) das Wasser innerhalb seiner Wohnung abzusperren.

Eine weitere, klassische Armaturenvariante sind die Gradsitzventile nach DIN 3512. Diese vergleichbar strömungsungünstige Variante einer Unter-Putz-Armatur (kurz: UP-Armatur) erfordert begrenzte Fließgeschwindigkeiten (max. 2,5 m/s) und hat einen an die Flussrichtung gebundenen Einbau.

Die SEPP-UP® Unterputzarmaturen sind in zahlreichen Ausführungen erhältlich:

  • Als Kolbenschieber oder Gradsitzventil
  • Mit Innengewinde, Pressverbinder oder Lötmuffe
  • Mit verschiedenen Griff-Oberteilen oder in der Ausführung für Steckschlüssel
Verschiedene Oberteile wie Kronen-, Stern- und Luxusgriffe machen eine optische Anpassung der UP-Ventile leicht möglich.

Als Komplettarmatur oder Bausatz, bestehend aus einem Grundbauset mit Bauschutzkappe zur Rohrinstallation und einem Fertigbauset mit Griff bzw. Chromteilen zur Montage nach Abschluss der Putz- und Fliesenarbeiten.

Verlängerungs-Sets oder stufenlos verstellbare SEPP-Zoom Fertigbausets zur Anpassung an unterschiedliche Einbautiefen. SEPP-Zoom Fertigbausets ermöglichen eine problemlose Anpassung an unterschiedliche Einbautiefen.

SEPP-DM-Griff
Zum Anschluss der Entnahmearmaturen einzelner Entnahmestellen dienen Eckventile. SEPP-Eck Eckventile sperren die Zuleitung zu Spülkästen oder Mischbatterien an Waschtischen und Spülen ab. Gewinde mit eingebrachtem Dichtmittelträger erleichtern die Montage.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Film SEPP Safe Rohrbelüfter