Samstag, 13. Juli 2013

4.3 Lötverbindungen

In der Installationstechnik waren Lötverbindungen an Kupferrohren früher üblich. Als Lötverfahren werden hier das Hartlöten (Löttemperatur über 450°C) und das Weichlöten (Löttemperatur bis 450°C) unterschieden. An Gasleitungen ist eine Weichlötung unzulässig.

Im Hinblick auf den vollständigen Aufbau einer Schutzschicht im Rohr und dem Vermeiden von Korrosionsproblemen müssen Kupferrohre zur Erstellung von Trinkwasserinstallationen hingegen bis zu einem Außendurchmesser von 28 mm weichgelötet werden.

Erst an Kupferrohren ab Abmessungen 35 x 1,5 mm sind die Hartlötung und das Ausglühen, an Kupferrohren ab Abmessungen 42 x 1,5 mm auch das Aushalsen zur Herstellung von Abzweigen im Trinkwasserbereich erlaubt. Hinsichtlich dieser Einschränkungen hat sich an Trinkwasserleitungen dort, wo keine Pressverbindung hergestellt werden soll oder kann, das Weichlöten durchgesetzt. Weichlötverbindungen werden grundsätzlich mit Kapillarlötfittings ausgeführt. 


Von dieser Regel weichen nur zwei Ausnahmen ab:
1. Handwerklich hergestellte Muffen (die mit einer Muffenzange erzeugt wurden) dürfen weichgelötet werden. Die Muffenherstellung an Kupferrohren bis zu einem Außendurchmesser von 28 mm ist allerdings nur dann zulässig, wenn das Material hierfür nicht ausgeglüht werden muss.


2. Einstufige Reduzierungen dürfen an Rohren mit bis zu 35 mm Außendurchmesser in Form von Einziehungen handwerklich hergestellt und weichgelötet werden. Da die Herstellung einer Einziehung am Kupferrohr immer das Ausglühen des Rohres voraussetzt, ist folglich nur noch die Reduzierung 35/28 mm als weichgelötete Reduzierung zulässig.

Als Weichlote stehen für die Trinkwasserinstallation das S-Sn97Ag3 (Zinnlot mit 3 % Silberanteil) und das S-Sn97Cu3 (Zinnlot mit 3 % Kupferanteil) zur Verfügung. Beide Lote können an Kalt- und Warmwasserleitungen eingesetzt werden. Sie eignen sich für Betriebstemperaturen bis 110 °C. Die Herstellung der Weichlötverbindung muss unter Verwendung von Flussmittel erfolgen. Das Flussmittel sorgt dafür, dass die Oxidschicht beseitigt wird und sich in der Hitze nicht neu bilden kann.

Da Flussmittel Korrosion auslösen können, sind sie dünn auf das Rohrende aufzutragen, damit sie nicht ins Leitungsinnere gelangen. Geeignete Flussmittel sind Typ 2.1.2, Typ 3.1.1 und Typ 3.1.2. Beim Weichlöten ist mit weicher Flamme, vom Rohr zum Fitting gehend, die Lötstelle so lange zu erwärmen, bis das Flussmittel anfängt zu rauchen. Dann ist die Flamme wegzunehmen, denn das Lot soll durch die Wärme der Lötstelle schmelzen.


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